Deltari Ilir

Legende des Kosovo

Karabash des Züchters Halimit
Quelle: Deltari Ilir

Abstammung

Noch in den fünfziger Jahren gab es im gesamten Bereich des Sharr Gebirges sehr helle oder weiße Hunde mit Flecken. Eigentlich eine Kombination, die weder mit dem Deltari Ilir noch seinen Nachkommen, dem Sarplaninac und dem Kraski Ovcar etwas zu tun haben. Also ist diese Farbkombination älteren Ursprungs und sagt sicher etwas aus über die Abstammung.

Deltari Ilir aus dem Shar Gebirge
Foto: Ramadan Sulejmani

Bevor ich aber auf diese Abstammung eingehe, ist es wieder mal wichtig, zu klären, von wem diese Rasse nicht abstammt, denn auch darüber ist einiges zu lesen.

Fast überflüssig zu erwähnen, auch der Deltrai Ilit stammt nicht von der als Vorfahren traurig berühmten Tibet - Doggen ab.

Auch wenn der „große Herdenschutzhundeexperte“ Bloch schreibt:

„ … Der Ursprung aller Herdenschutzhunde geht wohl auf die im Volksmund als Tibetdogge oder Tibetmastiff bekannten, ehemals als Kampf - bzw. Wachhund eingesetzten doggenartigen Hunde zurück.

Die Tibeter bezeichnen ihre eigenen, meist zum Schutz von Nutztierherden und Siedlungen eingesetzten Tiere als Do Khi, die bereits im Jahre 1121 v.Chr. Erwähnung finden. Aus diesem Ursprungsgebiet gerieten diese Hunde zunächst über China in die Mongolei, dann nach Zentralasien und Mesopotamien.

Ihre Verbreitung nahm rasch zu, und die "Tibeter" vermischten sich in den neuen Lebensräumen  häufig mit einheimischen Hundeschlägen. Teilweise verloren sie nun den langen Behang und erhielten eine vielfältige Färbung. Die meisten äußerlichen Merkmale blieben erhalten: der große Wuchs, der kräftige Körperbau, der massive Kopf mit der umfangreichen, doch nicht sehr langen Schnauze. Einige Tiere wurden mit Barsoi-Hunden verpaart und zur Jagd abgerichtet.

Denkmäler der assyrisch-babylonischen Kunst retteten die Abbildungen der alten doggenartigen Hunde bis in unsere Zeit. Auf dem Hof des assyrischen Zaren Aschurbanipal (7. Jh. v. Chr.) wurden ebenso ausgezeichnet erhaltene Darstellungen von Umzügen gefunden, in denen die Hauptdarsteller große, doggenartige Kriegshunde waren. Aus Mesopotamien drangen sie ins antike Griechenland, von dort unter der Bezeichnung Molosser verbreiteten sie sich um das ganze Mittelmeer (Hoefs, 1998). Mit der Zeit entwickelten besonders Schäfer und Hirten einen Hundetyp, der über die Mongolei in den vielen ehemaligen Sowjetrepubliken vom Süden Sibiriens bis ins östliche Kasachstan u.a. als Herdenschutzhund eingesetzt wurde.“

Diese Meinung ist heute völlig isoliert und kann nicht mehr für ernst genommen werden.

Murgjai, Hamdi Hyskesimar
Quelle: Deltari Ilir

Eine weitere Vermutung war wenigstens zeitweise, die Hunde stammten von Hirtenhunden ab, die vor etwa 2500 Jahren aus dem Kaukasus auf den Balkan kamen. Das behauptet heute niemand mehr ernsthaft. 

Und es gibt eine weitere Abstammung und auch die ist mehr als zweifelhaft. Demzufolge sollen aus Indien mit Alexander dem Großen Hunde auf den Balkan gekommen. Alexander bietet sich natürlich auch allein wegen seiner Abstammung an, denn die wird heute von zwei Staaten beansprucht, Griechenland und Mazedonien und damit wären wir schon sehr nahe an der heutigen Heimat des Deltari Ilir.

Dr. Ludwig Matlas schreibt zu dieser Theorie

„ … Nach alten Abbildungen und Schriften kann man doch einiges rekonstruieren. So fand man ein babylonisches Relief aus dem Jahr 2200 v. Chr ., das einen Krieger in Begleitung eines Mastiffs zeigt. Der Mensch hat also bereits zu dieser Zeit gezielt Hunde nach Größe und Wesensart selektiert und gezüchtet. Es handelte sich um große, mächtige Hunde, die ausschließlich als Wach -, Schutz- und Kriegshunde gehalten wurden. Diese Hunde waren damals weit verbreitet; es gab sie in mehreren Arten, die sich jedoch alle mehr oder weniger ähnlich waren. Auch Alexander der Große (356 -323 v. Chr.) berichtet von solchen Hunden, die ihm auf seinen Kriegszügen bis nach Indien begegneten.“

Saud Kajtazi –“ Zatra” Pejë
Quelle: Deltari Ilir

Diese „Inder“ sollen sich mit autochthonen (einheimischen) Hunden gekreuzt haben und daraus entstanden die so genannten Molosser aus der damaligen Provinz Molotien. In einer Übersetzung aus dem albanischen heißt es dazu:

„ … Auf diesen Gebieten hat der bekannte Ilyrenstamm Molosen gelebt. der sich mit einer extensiven Landwirtschaft beschäftigt und solche einheimische Hunde gezeugt hat, von denen die autochthone Hunderasse Deltari Ilir die Herkunft hat.“

Mit diesen Molossern hatte ich es schon in verschiedenen anderen Portraits von Hirtenhunden des Balkans. Denn sie kommen nach meiner Meinung als Vorfahren nicht in Betracht. Zwei Gründe gibt es dazu, zum einen gab es Hirtenhunde lange vor diesen Molossern und deswegen musst niemand aus „Kriegs - oder Kampfhunden“ Hirtenhunde machen und außerdem waren diese Hunde zu schwer, zu groß und zu plump. Also kurz beschrieben auch zu teuer und zu uneffektiv für die Arbeit an der Herde. Daher denke ich, es war umgekehrt, aus den genügsamen und ausdauernden Hirtenhunden entstanden die Hunde der Provinz Molotien, wenn es diese Hunde denn tatsächlich gegeben hat.

Senifer Bala- Restelicë
Quelle: Deltari Ilir

Dazu schreibt Roland Kaschel:

... "Über die Molosser wurde schon sehr viel geschrieben, aber eigentliche Molosserhunde gab es eigentlich nie. Das ist nur eine Prägung der modernen Kynologie für besonders schwere Hunde. Es ist nur überliefert, dass es beim Volk der Molosser in Molotien große, kräftige und mutige Hunde gab, die auch zum bewachen der Herden verwendet wurden. Diese Hunde wurden aber auch immer für die Großwildjagd, den Schutz der Siedlungen und bei Auseinandersetzungen mit feindlichen Stämmen eingesetzt...

In der Pindos Region Griechenland/Albanien lag die Provinz Molotien. Das aus anderen Gebieten derartige Hunde nicht erwähnt werden heißt nicht, dass es derartige Hunde dort nicht gab. Der gesamte Balkan ist auf Grund seiner ortgraphischen Besonderheiten schon immer ein Gebiet gewesen, in dem die Herdenviehzucht ein entscheidender Wirtschaftszweig war. Die Herdenviehzucht breitete sich vom Zweistromland zuerst in Richtung Kleinasien - Balkan aus und dann erst in andere Teile der Welt."

Herde in Restelica
Quelle: Deltari Ilir

Die Haustierforschung sagt, es entstanden neue Haustiere, wenn ein Bedarf entstand. Seit es Schafe und später Ziegen und andere Haustiere gab, bedurften diese Schutz vor Wildtieren, die in ihnen leichte Beute sahen, das war die Geburtsstunde der Hirtenhunde.

Man muss nun nur noch wissen, seit wann es diese domestizierten Haustierrassen gab und woher sie kamen und dann lässt sich auch in etwa das Alter der Hirtenhunde und ihre Herkunft bestimmen.

Da kann geholfen werden, sagen die Haustierforscher. Als erstes Haustier gab es Schafe und die stammen aus Mesopotamien, also aus den heutigen Ländern Türkei, Iran und Irak. Das ist so etwa 6000 Jahre her und daher kann man das Alter der Hirtenhunde in etwa gleich bestimmen, ein paar Jahre oder Jahrhunderte hin und her sind nicht so wichtig. Zu dieser Zeit aber gab es weder in Zentralasien Haustiere, die einen Hirtenhund gebraucht hätten, noch dachte die Welt an Alexander den Großen und sein späteres Weltreich.

Kaloshi, Isa Musallari- Restelicë
Quelle: Deltari Ilir

Im übrigen machte es keinen Sinn, wenn Hirten und Schäfer mehrere Jahrtausende ohne Hirtenhunde ihre Herden ohne große Verluste über die Runden gebracht hätten, dann nach so vielen Jahren noch diese Hunde anzuschaffen. Sicher ist aber, ohne Hirtenhunde gäbe es sicher diese alten Haustierrassen nicht, denn sie konnten damals ohne Hunde nicht überleben.

Von Mesopotamien bis auf den Balkan war es ein Stückchen und daher gab es einige Völker, die an dieser Wanderung beteiligt waren. Über einige ist etwas bekannt und die Nachfahren einiger leben heute noch auf dem Balkan.

Die Illyrier

Illyrische Bronze-Tafel aus Slowenien vom 4. Jahrhundert v. Chr.
Quelle Wikipedia

Diese waren ein recht unternehmungslustiges Völkchen. Ihr Besiedelungsgebiet erstreckte sich  von Slowenien im Norden bis nach Mazedonien im Süden, immer schön an der Adria entlang und westlich sogar bis zum heutigen Belgrad. So umfasst der Begriff "Illyrischer Schäferhund" alle Gebirgsgegenden  des ehemaligen Yugoslawiens. .

Im nachhinein betrachtet war der "Erfinder" dieses Namens ein gewiefter Fuchs. Ging er doch allen Konflikten, die zwischen den Nationalitäten Yugoslawiens entstehen konnten, geradezu genial aus dem Wege. Andere haben diesen Nationalitätenkonflikt nicht beachtet und so "schlagen" sich z.B. heute Bosniaken und Kroaten um die wahre Herkunft des Tornjak.

Nicht wissen konnte er allerdings, dass heute im Kosovo dieser alte Name wieder für die Hunde aus dem Sharr - Gebirge benützt wird.

Nur die "Entdecker" des Deltari Ilir und seiner Nachkommen Sarplaninac und Kraski ovcar waren die Illyrer auch nicht, sie haben sie höchstens stark beeinflusst. Vergessen wir daher mal eine Zeitlang die heutigen Grenzen der Balkanstaaten und denken darüber nach, wer dort über die vielen Jahrhunderte gelebt hat, noch heute lebt oder Einfluss auf die Geschicke der Region nehmen konnte. Wer besiedelte oder durchwanderte den Balkan, brachte oder nahm etwas mit, wer beeinflusste die Entstehung der Rassen?

Illyrischer Helm aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.
Quelle Wikipedia

Diese Frage stellt sich daher, weil ich vermute, dass alle Hunde des Balkan aus einem Hund entstanden, bzw. es nur einen Hund gab, nämlich den aus Kleinasien. Dieser veränderte sich im Laufe der Zeit, bzw. er wurde den Gegebenheiten angepasst. Dies war keine planmäßige Zucht, sondern Schäfer und Hirten arbeiteten nur mit den Hunden, die sich bewährt hatten. Da solch eine Sicht nie objektiv ist und da verschiedenen Ansprüche gestellt wurden, veränderten sich die Hunde in den Ländern und Regionen merklich.

Die Sarakatsani

Sarakatsanische Tracht
Quelle: Wikipedia

Angenommen, die ersten Hunde kamen über Kleinasien nach Griechenland, so mussten sie von dort weiterwandern. Dabei haben die Sarakatsani oder Karakatschani mitgeholfen, ein kleines Völkchen, dass aus Griechenland stammen soll, dem aber auch ein mazedonischer Ursprung nachgesagt wird. So lebt heute in Bulgarien eine Minderheit der Sarakatsani und diese dürften die Wege der alten griechischen Hirtenhunde durch den Balkan ein ganzes Stück voran gebracht haben.

Über deren Hunde heißt es:

"... berichtet über Rassen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Es gibt aber auch einige Hunde in Mazedonien welche als Karakachan oder griechische Hund angesehen werden könnten...

Hier kann ich zustimmen, denn ursprünglich lebten die Karakatschanen auch in Mazedonien. Fehringer erwähnte 1949 "die großen, langhaarigen , schwarz - weiß gefleckten Hunde als Wächter der Viehkrals in Mazedonien, die dort Karakachan genannt wurden."

Durch die Sarakatsani sind so vielleicht die hellen und fast weißen, aber auch schw./weiß gefleckte Hirtenhunde in das ehemalige südliche Yugoslawien gekommen, die man immer noch vereinzelt sehen kann und die den Tornjak beeinflusst haben. Aber sie haben sich auch in Ländern wie Bulgarien und Rumänien verbreitet.

Die Aromunen

Auch sie eine ethnische Minderheit - der Name leitet sich vom römischen "Romanus" ab, deren Angehörige im ganzen Balkangebiet leben. Teilweise assimiliert und integriert in die verschiedenen Nationalitäten haben sie dennoch Ihre Kultur erhalten.

 

Aromunische Trachten
Quelle:

http://www.romanianmuseum.com/Romania/RomaniaEthnoAROMAN.html#RomaniaD

Ursprünglich lebten die Aromunen in der römischen Provinz Makedonien. Über die Zahl der Aromunen, die man auch Wlachen oder Mazedo - Rumänen nennt, werden sehr unterschiedliche Angaben gemacht. Je nach Standpunkt ist mal von 250.000 die Rede, mal von anderthalb Millionen.

Im Donaudelta, im gesamten Bereich der rumänischen Dobrudscha, arbeiten sie als Schaf - und Ziegenzüchter. Ihre romanische Muttersprache haben sie bewahrt. Und die Tierzucht und Haltung hat eine ebenfalls sehr alte Tradition. Schaut man sich deren Hunde an, erkennt man neben dem rumänischen Carpatin durchaus auch Hunde, die aus Bosnien Herzegowina, aus dem Kosovo, Mazedonien  oder Griechenland stammen könnten.

Neben Rumänien sind die Aromunen aber auch heute noch in anderen Ländern zu finden, z.B. in Albanien. Dazu ein Zitat:

... "Moschopolis war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als Handels - und Kulturzentrum eine bedeutende städtische Siedlung - heute ist es, amtlich Voskopoja, ein unbedeutendes Dorf mit etwa 700 Einwohnern im Südosten Albaniens. Was die ethnische Zusammensetzung betrifft, soll es in Voskopoja außer Aromunen und Albanern auch Karakatschanen geben.

Mit dem Terminus "Aromunen" bezeichnet man eine im Süden der Balkanhalbinsel (GR, AL, Serbien, BG, R) beheimatete ethnische Gruppe."

Ebenfalls eine Erklärung, warum es nicht nur auf dem ganzen Balkan weißgrundige Hunde gibt, sondern diese Farbe auch beim Deltari auftritt ist ein Zitat von Roland Kaschel:

..."denn die Wanderhirten aus Rumänien trafen sich auf ihren jahreszeitlichen Wanderzügen in den verschiedenen Regionen und es kam so immer zu einer Vermischung der unterschiedlichen Schläge.... Die Hirten aus der Bukovina tauschen auch heute noch Hirtenhunde mit den Hirten aus der Karpatoukraine. Aus der Ukraine holt man sich hauptsächlich rein weiße Hunde, den in der Ukraine als "Karpatska Wyvcarska" bezeichneten Hirtenhund".

Aromunische Trachten
Quelle:

http://www.romanianmuseum.com/Romania/RomaniaEthnoAROMAN.html#RomaniaD

Die Goraner

Dragash
Quelle: Wikipedia

Das ehemalige Jugoslawien war groß und reich an Völkern. Eines darf nicht vergessen werden, die Goraner.  Dazu schreibt die Stuttgarter Zeitung am 18. 12. 2001:

..."Dragash war nie wohlhabend. Die Bergregion am südlichsten Zipfel der Provinz Kosovo mit 2500 Meter hohen Gipfeln... hat selten die Aufmerksamkeit eines Politikers geweckt... Doch eines hat die Region ihren kosovarischen Nachbarn voraus: Sie wird von einem Politikergremium geführt, in dem zwei sich nicht eben freundlich gesinnte Volksstämme seit den Kommunalwahlen im vorigen Jahr zusammenarbeiten. Zwei Drittel der rund 35 000 Bewohner von Dragash sind Kosovo - Albaner, ein Drittel Goraner.

Diese Volksgruppe mit slavischen Wurzeln ist im Mittelalter aus der bulgarischen Tiefebene eingewandert und hat sich eine Sprache bewahrt, die mazedonische, türkische und serbische Elemente enthält...

Dragash könnte ein Modell sein für ein multiethnisches Kosovo... In der Kreisverwaltung von Dragash dagegen arbeiten nicht nur die Führungsspitzen multiethnisch. Ein Drittel aller öffentlichen Angestellten kommen aus Goranerdörfern, zwei Drittel seien Kosovo - Albaner.  Allerdings wurde die Annäherung der beiden Volksgruppen auch erleichtert, weil sie denselben muslimischen Glauben teilen. Der Frieden hat es auch in Dragash schwer. Goraner sind nach wie vor extremen Anfeindungen ausgesetzt. Da genügt ein Wort Serbokroatisch...

Viele, nicht alle Goraner hatten ein leidlich gutes Verhältnis zu den früheren serbischen Machthabern in der jugoslawischen Provinz Kosovo. Dragash ist in zwei praktisch bereinigte ethnische Gebiete

geteilt... Doch in der Provinzhauptstadt Dragash - Stadt mischten sich die beiden Ethnien. Denn ein Grund für das Schneckentempo der Entwicklung in Dragash ist die tief verwurzelte Stammeskultur mit ihrer Tendenz zur ethnischen Isolation. Innerhalb des Kosovo diesem Milieu zu entfliehen ist Goranern jedoch nicht möglich."

Ein Teil der Goraner ist in den letzten Jahrhunderten immer wieder in den Norden abgewandert, also nach Serbien, die anderen sind geblieben. So genießen Goraner heute in Serbien einen guten Ruf als Konditor und Zuckerbäcker

Hirtenhund der Goraner
Foto: Dr. B. Traxler

Die im Kosovo blieben, zogen mit Schaf und Hund in die Berge und auch sie haben einen eigenen Schlag der Hirtenhunde im Sharr - Gebirge. Viele dieser "Goranerhunde" sind kupiert und es gibt auch ausgesprochen stockhaarige Hunde.

Einen „Fürsprecher“ hat die Theorie vom Molosser auch in Aristoteles, nur als er gelebt hat, gab es auf dem gesamten Balkan natürlich schon Hirtenhunde und daher stimmen seine Sätze so auch nicht, er schreibt:

„ … Im Land der Molosser steht eine Art der Hunde, der Größe und dem Mut nach sind sie den Hunden anderer Länder weit überlegen. Sie dienen dem Schutz vor Raubtieren.”

Richtig sind dagegen die folgenden Sätze:

„ … „Die Skipetaren, direkte Nachkommen der illyrischen Volksgruppe der Molosser, besiedelten fast alle Gebirgsmassive nördlich von Epirus, also das Pindosgebirge und die Sarplanina (Sharr - Gebirge), … Sie prägten den Illyrischen Schäferhund bis heute. Dieser Hund hat sich von der Sarplanina über den ganzen Sandjak, die Suva planina und die Stara planina östlich und nordwestlich über das Kopaonik - und das Dinara - Gebirge bis zum Karstgebirge, der Kras in Slowenien verbreitet.“

Dazu dann aber mehr im Kapitel Geschichte.

Noch mal zurück an den Anfang dieses Kapitels, denn da habe ich von den gefleckten Hunden geschrieben und diese untermauern die Abstammung aus Kleinasien. Denn alle Hirtenhunde, die von dort aus den Süden Europas „erobert“ haben, sind mehrheitlich weiß und viele haben genau diese Flecken. Bei einigen Rassen haben sie sich verloren, bei anderen gibt es sie heute noch. Auch im ehemaligen Jugoslawien. Erinnert sei an den Tornjak.

Baraku Arif Aga - Restelicë
Quelle: Deltari Ilir

 

 

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